Aktuell gebe ich Kurse für größere und kleinere Gruppen jeden Alters zum Thema Papierschöpfen und Linoldruck. Neue Workshops zur Wasserfarben-, Pigment- und Tintenherstellung folgen bald. Meldet euch gern zu meinem Newsletter an, wenn ihr über kommende Kurse rechtzeitig informiert werden möchtet.
Ich bin Vanessa Kimpel und arbeite unter meinem Künstlernamen Vanessa Vulcania in Hamburg.
Meine Kunst zeigt, wie ich die Welt sehe: Wild, in Bewegung, und vor allem schützenswert. Ich möchte Kunst schaffen, die das Leben bereichert und nach vorne schaut. Dieses Gefühl weiterzugeben ist meine Mission. Meine Arbeiten sind durch Funde in der Natur und naturwissenschaftliche Einflüsse geprägt. So schaffe ich zum Beispiel inspiriert von Motiven aus Flora und Fauna kontrastreiche Linoldrucke in zeitintensiver Handarbeit, oder lasse mich von Themen der Biologie oder Physik zu abstrakten Werken mit Tusche und Wasserfarben inspirieren. Seit Kurzem bin ich auch als Illustratorin tätig und lasse aus fantastischen Geschichten Bilder entstehen.
Passend dazu ist mir das Thema Nachhaltigkeit in der Kunst eine Herzensangelegenheit. Deshalb schöpfe ich mein eigenes recyceltes Künstlerpapier und beschäftige mich mit der Herstellung natürlicher Farben und Pigmente – denn Experimentierfreudigkeit und Kunst gehören für mich zusammen.
Mein Wissen um die Herstellung eigener Kunstmaterialien und Drucke gebe ich seit 2022 in Kursen und Workshops weiter.
Meine Wasserfarben stelle ich selbst her. So weiß ich genau, welche Zutaten im Bindemittel verwendet werden und welche Pigmente enthalten sind. Da ich überwiegend Pigmente natürlichen Ursprungs verwende, ist es jedes Mal spannend, wie die Materialien sich beim Mischen und Malen verhalten.
Ein gelungenes Kunstwerk schenkt Emotionen, Denkanstöße und Erkenntnisse. Wenn wir Kunst erleben, wollen wir eine Beziehung zum Bild aufbauen, wir wollen spüren, uns erinnern, Fragen stellen, unsere Erfahrung erweitern und eintauchen.
Das beabsichtige auch ich mit meinen Bildern. Inspiriert von Naturwissenschaften, Musik und Psychologie will ich aber nicht nur Erfahrungen durch das Motiv vermitteln, sondern auch durch die verwendeten Materialien.
Meine Kunstwerke bestehen nicht nur aus visuellen, sondern auch aus haptischen Erfahrungen: Malgründe wie Papier, Holz oder Leinwand und verschiedenste Farben und Malmittel sind in allen erdenklichen Ausführungen erhältlich, und wie alles, das wir konsumieren, müssen auch die Materialien für Kunstwerke aus Rohstoffen gewonnen und aufwändig hergestellt werden.
Nachhaltigkeit definiert sich laut der Bundeszentrale für politische Bildung folgendermaßen:
"Ursprünglich aus der Forstwirtschaft stammend, bezeichnet N., a) den nicht verschwenderischen, sparsamen, verantwortungsvollen Umgang mit nicht erneuerbaren Ressourcen (z. B. Erdöl) und b) einen die jeweilige Regenerationsfähigkeit berücksichtigenden Umgang mit erneuerbaren bzw. nachwachsenden Ressourcen (z. B. Fisch- und Waldbestände, Energiepflanzen). Ziel ist langfristiges Denken und insb. langfristiges wirtschaftliches Handeln, das heute die Natur so nutzt, dass die Lebensgrundlagen zukünftiger Generationen dauerhaft erhalten bleiben (Generationenverantwortung)."¹
Bisher wird in der Herstellung von Kunstwerken meiner Ansicht nach nur selten nachhaltig und ökologisch vertretbar gearbeitet.
Farben stecken voller teils giftiger Chemikalien oder Inhaltsstoffen auf Erdölbasis. Für herkömmliches Künstlerpapier aus Frischfasern werden Wälder gerodet und Papier-Zertifikate sind oft unzureichend geprüft.² Aquarellpapier wird zudem meist noch mit Gelatine beschichtet.
Mit meiner künstlerischen Praxis strebe ich an, nachhaltige und vegane Alternativen zu verwenden. Viele der benötigten Materialien stelle ich nach bekannten oder selbst entwickelten Rezepten und Verfahren selbst her.
Papiermüll wandle ich durch Recycling und das Schöpfen neuer Bögen in Künstler- oder Briefpapiere um. Das ist nicht nur nachhaltig, sondern auch wunderschön, da jedes selbst geschöpfte Blatt ein Unikat ist. Mein handgemachtes Papier verwende ich gern für meine abstrakten Zeichnungen, da es eine sehr interessante Oberfläche hat und sich trotzdem gut bemalen lässt. Herkömmliches Zeichenpapier benutze ich seitdem kaum noch. Auch für meine Linoldrucke verwende ich häufig mein eigenes Papier. Für Drucke, bei denen dies nicht möglich ist, nutze ich verschiedene hochwertige Papiere aus 100% Altpapier oder aus 100% recycelten Baumwoll-Resten. Papier für Aquarellmalerei ist schwieriger herzustellen, da Gelatine immer noch das effektivste Bindemittel darstellt, damit das Papier die richtige Oberflächenbeschaffenheit erreicht. Ich bin dabei, ein eigenes Rezept für ein pflanzliches Bindemittel zu entwickeln. Bis dahin verwende ich Aquarellpapier, das auf alternative Bindemittel setzt.
Aquarellfarben fertige ich aus Pigmenten und meinem eigenen natürlichen Bindemittel an. Ich verwende bereits viele natürliche Pigmente aus Erden, Gestein oder Pflanzen, möchte in Zukunft aber komplett hierauf umstellen. Auch hier erkunde ich noch die Herstellung lichtechter Pflanzenpigmente. Natürliche Drucktinte ist besonders schwer herzustellen. Auch hier vesuche ich mich an verschiedenen Rezepten, um das geeignetste zu finden.
Die Herstellung eigener Farben, Papiere und Drucke begeistert mich im Hinblick auf eine nachhaltige Zukunft des Kunstschaffens. Aber auch das Gefühl, jeden Schritt eines Kunstwerkes mit den eigenen Händen begleitet zu haben, ist großartig und schafft Selbstvertrauen und Freude. Deshalb gebe ich mein Wissen in Workshops und Kursen weiter, damit auch andere daran teilhaben können.
Quellen:
1. <<https://www.bpb.de/kurz-knapp/lexika/politiklexikon/296446/nachhaltigkeit/>> zitiert aus: Schubert, Klaus/Martina Klein: Das Politiklexikon. 7., aktual. u. erw. Aufl. Bonn: Dietz 2020. Lizenzausgabe Bonn: Bundeszentrale für politische Bildung. Letzter Zugriff: 22.02.2023
2. <<https://www.greenpeace.de/biodiversitaet/waelder/waelder-erde/woran-erkennt-umweltfreundliches-papier>>. Letzter Zugriff: 22.02.2023
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